sonst trägt sie Kittel
heute dagegen
ein Häschenkostüm
sie heißt Frau Meier
am Supermarkttor
schwenkt sie in kurzen
Höschen die Hüften
und schenkt mir Eier
Kategorie-Archiv für Vermischtes
Tagespolitik
dass die sich noch am
Rande des Abgrunds
um Kleinigkeiten
so ernsthaft erregen
– als ob sie blindlings
kurz vor dem Eisberg
auf der Titanic
das Achterdeck fegen
Wanderers Nachtlied
Ein überfälliger Beitrag zur Literaturkritik
Goethe besang der
Vögelein Schweigen
Gipfel und Wipfel
und baldige Ruh
durchaus beachtlich
aber mir fehlen
irgendwie noch ein
paar Strapse dazu
Über allen Gipfeln
Ist Ruh‘,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.
J. W. Goethe
Drei Affen
Am Gartentor
fürchten die dass ich
das Moos zertrete?
ich klopfe aber man
öffnet mir nicht
sieh da! der Frühling
wedelt mir einen
Zweig roter Blüten
über die Mauer
sanft ins Gesicht
游园不值 叶绍翁
應憐屐齒印蒼苔
小扣柴扉久不開
春色滿園關不住
一枝紅杏出牆來
Ich bedauere, dass meine Schuhe auf dem grünen Moos Spuren hinterlassen. Lange klopfe ich leise an das Tor, aber es öffnet sich nicht. [Bedeutung und Zusammenhang der beiden ersten Zeilen sind nicht ganz klar: Ein Teil der Übersetzungen nimmt an, dass der Gartenbesitzer abwesend ist und deshalb das Tor nicht öffnet; zugleich bedauere der Besucher, dass er auf dem Moos vor dem Garten Spuren hinterlassen hat. Andere Übersetzungen nehmen an, dass der anwesende Gartenbesitzer nicht öffnet, weil er fürchtet, dass der Besucher im Garten Spuren auf dem Moos hinterlassen könnte. Der folgende Text ist dagegen unproblematisch:] Die Schönheit des Frühlings lässt sich nicht einsperren: Ein Zweig mit roten Aprikosenblüten hängt über die Mauer nach außen.
(Ye Shaoweng [Song-Dynastie 960-1279])
Internet 2014
die Fliegen haben
ein Netz fabriziert
und sind vor Stolz nun
beinah von Sinnen
noch größer aber
ist selbstverständlich
die Freude darüber
unter den Spinnen
Andere Pfeifen
früher waren es
Eltern und Lehrer
die uns bestimmte
Wörter verboten
jetzt tanzen wir nach
anderen Pfeifen
und schweigen folgsam
nach deren Noten
Mir ist die jährliche Verkündung eines „Unwortes des Jahres“ ein Ärgernis – anders als anscheinend den Journalisten, die sich begeistert auf diesen Köder stürzen. Auch wenn sich meine politische Position im einen oder anderen Fall mit der politischen Position der „Unwortexperten“ deckt, sehe ich nicht ein, warum hier pseudoamtlich und pseudowissenschaftlich jeweils ein bestimmtes Wort geächtet werden muss. Ich habe den Eindruck, dass vielen vermeintlichen Demokraten die im Rechtsstaat bislang nun einmal garantierten Spielräume der Meinungsfreiheit viel zu weit erscheinen und dass sie über mancherlei Korrektheitszwänge und Propagandatricks mit Macht Konformität im Rahmen der ihnen genehmen Grenzen erzeugen wollen. Ich komme mir da vor wie in einem ehemals relativ großen und luftigen Raum, dessen Wände durch einen verborgenen Teufelsmechanismus immer weiter aufeinander zu geschoben werden.
Samsara
die Menschen leben
in tausend Sorgen
wer selbst gesund ist
bangt um die Erben
zitternd hüten sie
Reisfeld und Bäume
die Angst verlässt sie
erst wenn sie sterben
人生不滿百
常懷千載憂
自身病始可
又為子孫愁
下視禾根土
上看桑樹頭
秤錘落東海
到底始知休
(Han Shan, fl. 730-850. The collected songs of Cold Mountain / translated by Red Pine. Port Townsend, Washington 2000. 128f., 138)
der Mensch lebt kaum hundert Jahre
hat aber Sorgen für tausend
wenn er selbst gesund ist
ist er um Kinder und Enkel bekümmert
unten blickt er unruhig auf die Reiswurzeln im Feld
oben auf die Kronen der Maulbeerbäume
erst wenn seine Waage ins Meer fällt und den Grund erreicht [ = wenn sein Leben beendet ist und vom Totenrichtergott gewogen wird]
findet er Ruhe
Samsara wird im Buddhismus der endlose leidvolle Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt genannt, in den alle unerleuchteten Wesen verstrickt sind.
Installation
(Kunsthalle Hamburg)
Neonröhren und
Steine in Eimern
rostige Drähte
in Zeitung verpackt
da sind mir Bambus
und Berge lieber
ich bin mir sicher
der Kaiser ist nackt
Bad am Sonntagnachmittag
eigentlich will ich
beides auf einmal
mich in Wasser und
Dichtung versenken
lasse die Bücher
dann aber liegen
welch ein Vergnügen
selber zu denken
„Lesen durch Schreiben“
Drei Versuche zum Fortschritt in der Rechtschreibpädagogik
Fortschritt I
früher mussten die
Kinder beim Schreiben
mit den korrekten
Wörtern beginnen
heute dürfen sie
jedes Geplapper
wie sie es hören
auf Zettel pinnen
Fortschritt II
einst lernten Kinder
schreiben durch Lesen
heute will man sie
so nicht mehr schinden
deshalb dürfen die
Kleinen jetzt selber
das Rad der Schrift noch
einmal erfinden
Fortschritt III
erst dürften Kinder
ruhig Fehler machen
das sei dann später
leicht einzurenken
Pädagogen sind
listige Leute
Volkszahnärzte die
Zucker verschenken
Nacht auf dem Westsee
ich bin der Herr der
Nebel und Wellen
mein Boot treibt im Wind
durch blühendes Ried
ich applaudiere
mir fröhlich selber
die Berge hallen
von meinem Lied
往來煙波
此生自號西湖長
輕風小槳
盪出蘆花港
得意高歌
夜靜聲偏朗
無人賞
自家拍掌
唱得千山響
(Zheng Yan 正岩 * ca. 1700; aus: 101 Chinese Lyrics. 中華雋詞一○一首. Compiled and Translated by Chu Dagao. Beijing 1987. 226f.)
ich treibe umher in Nebel und Wellen
ernenne mich selbst zum Herrn des westlichen Sees
eine sanfte Brise weht, mein Ruder ist klein
ich fahre aus dem Hafen der Schilfblüten
heiter singe ich laut
ein voller Klang in stiller Nacht
niemand lobt mich
ich klatsche selbst in die Hände
und singe, dass mein Lied in den tausend Bergen widerhallt
Meine Wärmflasche
Erleuchtung in Brandenburg
zwischen Pasewalk und Stralsund
ich rolle im Zug
durch Wald und Felder
langsam versteh ich
was ich da sehe
die braunen Tierchen
vor meinem Fenster
sind mit Zaun Schafe
ohne Zaun Rehe
Herbst im Park
Am Teich
Mantra
Geheimnisse der Tiefsee
Neue Doppelfenster
ha! jetzt bewegen
die lauten Nachbarn
stumm ihre Münder
alles ist leise
nur schweigen leider
hinter den Scheiben
nun auch beharrlich
Amsel und Meise
Wissensgesellschaft
Chat am Nachmittag
ich antworte ihr
sie antwortet nicht
telefoniert sie?
was mag sie treiben?
ich schreibe nochmal
ist sie jetzt offline ?
ach was! sie kann mir
gestohlen bleiben
Setzt sich das […] System parallel mit mehreren verschiedenen sozialen und kommunikativen Umwelten auseinander, so ist anzunehmen, dass die Aufmerksamkeit auf diese verschiedenen Umwelten und die in [ihnen] gegebenen kommunikativen Situationen nach einer individuellen Prioritätenliste verteilt wird […]. (Beisswenger, Michael: Sprachhandlungskoordination in der Chat-Kommunikation. Berlin 2007. S. 147.)
Konzentrationsübung
Traditionsgaststätte
die alte Kneipe
hat neue Pächter
im Radio plärrt jetzt
Pop ohne Pause
mit wummerndem Bass
und Werbegeschwätz
ich spare mir das
und bleib zu Hause
Notstand
Tauchurlaub
Frau Schultze wählt die Malediven
als Herbsterholungsurlaubsort
sie läßt sich in die Lüfte hieven
und düst mit einem Flugzeug fort
sie schnappt sich ihre Taucherbrille
schnallt ihre Flosse an den Fuß
schwebt durch endiviengrüne Stille
erwidert feucht der Fische Gruß
und wird da unten nass und nasser
der Tang wogt rot ein Seeaal naht –
mir reicht mein Schreibtisch brauch kein Wasser
bin nur ein trockner Literat
Lotus
Sommernacht
Sommeruniform
Ballett 2013
Tröstliches zur Globalisierung
Kleine Monster
die Kinder herrschen
im ganzen Hause
sie sprengen alle
Grenzen und Regeln
noch sind sie niedlich
warte nur balde
mausern sie sich zu
Zicken und Flegeln
JVA Kinderbett
seit man sie abends
nicht mehr alleinlässt
haben die Kinder
umfassende Macht
wenn sie nicht schlafen
sind ihre Eltern
ihre Gefangnen
na denn – gute Nacht!
Altes Spielzeug
Junkie
Revolutionärer Vorschlag zur Optimismusprophylaxe
Zukunftsforscher
und Pädagogen
sollten vielleicht doch
kinderlos bleiben
dass sie die Welt nicht
Kindern zuliebe
durch rosarote
Brillen beschreiben
Duckmäuser
es fehlen ein paar
knorrige Typen
die unverblümte
Meinungen sagen
wir sind inzwischen
so eingeschüchtert
dass wir schon kaum mehr
zu lachen wagen
Moderner Sichtschutz
Ehrgeiziger Forscher
Ruhm trübt den Blick
Großkopferte sind
fatalerweise
zum Optimismus
quasi gezwungen
die brauchen Zukunft
als Vorführleinwand
für all die Siege
die sie errungen
Frühlingsbesuch
Müder Wanderer
Proust-Fragebogen
Zivilcourage 2013
Nachmittagsfernsehen
Sturm
(Sylt / Amrum)
Nacht Sturm treibt schräg Schnee
fern tobt wild Nord See
Feld erst schwarz dann weiß
Baum tanzt rings blinkt Eis
gelb glänzt Licht im Dach
ein Mann sitzt noch wach
schweigt lacht trinkt still Schnaps
träumt von Bein mit Straps
Parodie auf ein klassisches chinesisches Gedicht: Solche Gedichte zeichnen sich aus durch einsilbige Wörter und videoclipartige Bilderfolgen sowie dadurch, dass nur ein Teil der syntaktischen Bezüge ausgedrückt und Phrasengrenzen nicht markiert werden.
Kommando zurück!
Social Media
Prompt
Fluchtplan
wenn all die Ernsten
Gläubigen Frommen
später einmal in
den Himmel kommen
dann schleiche ich mich
sobald es Nacht wird
in eine Hölle
in der gelacht wird
Einschlafen
die Welt in Obhut
des Weckers geben
das Licht ausknipsen
die Kissen stauchen
ein Weilchen über
den Wellen schweben
dann in die Tiefsee
der Träume tauchen
In Sicherheit
Fernsehnachrichten
Februarmorgen
Der Zilpzalp
(Phylloscopus collybita)
während Zirbeln oder Föhren
den Zilpzalp sehr beim Zilpen stören
kann man wo die Buchen rauschen
stets seinem zarten Zilpen lauschen
doch nie schon gar nicht in den Alpen
sah man den Zilpzalp jemals zalpen
nur nachts klammheimlich und im Dunkeln
da zalpt er dass die Federn funkeln
Aktuelle Verbrecherliste
Das Gürteltier
Papagei
Einwanderer
um nasse Bäume
wabert der Nebel
vor meinem Fenster
nur grauer Brei
da plötzlich leuchten
auf dem Balkonsims
gelbgrüne Federn
ein Papagei
Weihnachtswunsch
Nachtlektüre
Moondance
Ein Humanist
er sieht die Leute
nun seit Jahrzehnten
raffen betrügen
morden und rauben
und schafft es trotzdem
noch an den Menschen
und an sich selber
gleich mit zu glauben
Traumpolonaise
Kaffeekränzchen 1952
Unsachlich
die Anrede fehlt
ein halbes Sätzchen
der Gruß abgekürzt
wie ärgerlich trist
von dieser Blonden
die eitel aber
bei Licht besehen
so blond gar nicht ist
Warmer Regen
Smartphones
wer ist da smart? die
die sie kaufen und
sich den Verstand mit
Mätzchen ersticken?
oder eher jene
die sie entwickeln
und an die Narren
teuer verticken?
Tapetenwechsel
Berliner Philharmoniker
(Digital Concert Hall im CinemaxX Hannover)
I
in Großaufnahme
der Paukenschlägel
ein filziger Ball
mit weißen Flöckchen
dann davon fast nicht
zu unterscheiden
Sir Simon Rattles
bebende Löckchen
II
weißbehemdete
Pinguine und
schöne Krähen mit
glänzenden Schnäbeln
die nach den Wünschen
des Dirigenten
mit Geigenbögen
die Luft zersäbeln
III
sie klemmt das Cello
zwischen die Schenkel
krault ihm den Hals und
kratzt seinen Rücken
da legt es den Kopf
an ihre Schulter
und seufzt und säuselt
voller Entzücken
IV
weil sie woanders
im Wege stünden
stehn die Bassisten
lässig am Rande
fast als gehörten
sie gar nicht dazu
und wären eine
Art Gangsterbande
Bahnhofsbuchhandlung
Isleworth-Mona-Lisa
das zweite Bildnis
nicht von da Vinci?
das Haar zu wellig?
der Himmel gelber?
ich mach es einfach
wie Schulmeister Wutz*
und tusch die Lisa
klammheimlich selber
* Der wichtige Umstand ist nämlich der, […] daß Wutz eine ganze Bibliothek – wie hätte der Mann sich eine kaufen können? – sich eigenhändig schrieb […] jedes neue Meßprodukt, dessen Titel das Meisterlein ansichtig wurde, war nun so gut als geschrieben oder gekauft : denn es setzte sich sogleich hin und machte das Produkt […]. Er war kein verdammter Nachdrucker, der das Original hinlegt und oft das meiste daraus abdruckt : sondern er nahm gar keines zur Hand. Daraus sind zwei Tatsachen vortrefflich zu erklären : erstlich die, daß es manchmal mit ihm haperte und daß er z.B. im ganzen Federschen Traktat über Raum und Zeit von nichts handelte als vom Schiffs-Raum und der Zeit, die man bei Weibern Menses nennt. Die zweite Tatsache ist seine Glaubenssache : da er einige Jahre sein Bücherbrett auf diese Art voll geschrieben und durchstudieret hatte, so nahm er die Meinung an, seine Schreibbücher wären eigentlich die kanonischen Urkunden, und die gedruckten wären bloße Nachstiche seiner geschriebenen […]. (Jean Paul: Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal. Eine Art Idylle. 1793)
Sitzen in Shanghai
manche erklimmen
schwindelnde Gipfel
suchen da oben nach
großen Gefühlen
anderen reicht schon
der Nervenkitzel
auf alten Hockern
Sesseln und Stühlen
Hochbegabung
Ungeziefer
Die Welt kennen, ohne das Haus zu verlassen*
Ich bin voller Vergnügen, und meine Tage
sind gefüllt. Ich brauche nicht nach
New Vork zu reisen, um von dort zu melden,
dass ich in New York bin. (Horst Janssen)
Laozi hat unrecht:
Rausgehen bildet
wenn man mal rumkommt
kann das nicht schaden
Laozi hat doch recht:
das wiederholt sich
nach zwei drei Runden
kennt man den Laden
*Laozi: Daodejing 47: 不出戶智天下 / Bild: „draußen und drinnen“
Der Möbelhändler
Humanistisches Gymnasium 1960
Sexualkunde
Hotelzimmer im Wolkenkratzer
Häuser sind oben
eher pfui als hui
nur Tanks und Röhren
und Schornsteinblöcke
als stünde ich kopf
und sähe ihnen
peinlicherweise
unter die Röcke
Kassandra
die Nachbarin die
alles vorherweiß
suche ich immer
möglichst zu meiden
mir reicht ein Unglück
wenn es dann da ist
ich muss es nicht im
Vorgriff erleiden
Namenkunde
Technischer Fortschritt
Schlüsselstellung
Lemminge
kaum einer zögert
sie alle hasten
und stürmen vorwärts
und fackeln nicht lang
jeder kämpft um die
angeblich beste
Startposition für
den Weltuntergang
Kammerjäger gesucht
Sommerbalkon
um die Dächer Nacht
hoch vor einem Streif
Pinkorangetürkis
glänzt Kondensgeschweif
nehm auf meine Art
teil am Luftverkehr
steig in einen Reim
und bin schon am Meer
Martial
(40 bis ca. 102 n. Chr.)
Spottverse wie die
des Römers Martial
würden heute mit
Recht unterbunden
menschliche Schwächen
die er noch beschreibt
sind jetzt per Fortschritt
gänzlich verschwunden
zur Erinnerung an Fritz Graßhoff (1913 bis 1997), seine „Klassische
Halunkenpostille“ und seinen „Martial für Zeitgenossen“
Einem Kritiker
von meinen Versen
sagst du sind dreißig
entsetzlich missglückt
wärn aber weitre
dreißig gelungen
dann wär ich entzückt
‚triginta toto mala sunt epigrammata libro.‘
si totidem bona sunt, Lause, bonus liber est.
(Martial: Epigramme VII, 81)
Hobel und Späne
spart euch das Schimpfen 
und Achselzucken
ein launiger Reim
muss einfach jucken
wäre er fromm und
politisch korrekt
wär er wie Wein der
nach Weihwasser schmeckt
lex haec carminibus data est iocosis,
nec possint, nisi pruriant, iuvare.
quare deposita severitate
parcas lusibus et iocis rogamus,
nec castrare velis meos libellos.
(Martial: Epigramme I, 35 10-14)
Rat für junge Lyriker
keine Satire!
greift niemanden an!
nie über niemand
spotten und lachen!
sonst wird euch sofort
der Niemandsverband
als Antiniemisten
zur Schnecke machen
Rucksackwäsche
er hatte die Welt
in Haut und Knochen
hat streng nach Shanghai
und Rom gerochen
nun riecht er nicht mehr
nach fernem Gestade
nur noch nach Seife
eigentlich schade
Kopfhörerjunkie
der Vogelgesang
würde ihn stören
er will nur Wummern
und Zischen hören
die Plastikmusik
schießt hinter der Stirn
von rechts und von links
ihm mitten ins Hirn
Herrenhäuser Feuerwerk II
Glühwürmchenschwärmer
Goldglanzkaskaden
Glitzerhaarspangen
Blitze und Schwaden
das böllert ein paar
Minuten munter
was feurig aufsteigt
kommt rußig runter





























































Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.